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Georg Bossong, Die romanischen Sprachen. Eine vergleichende Einführung, Helmut Buske Verlag 2008, 29,80€

Der geneigte Leser weiss ja inzwischen, dass wir hier so eine Art Buskeverlagfanclub führen. Wir können uns einfach nicht helfen, die Bücher sind ja auch alle so gut. Aber getz mal was ganz anderes, und immer noch gut: Bei den “romanischen Sprachen” handelt es sich nämlich nicht um ein herkömmliches Sprachlehrbuch, sondern um ein “Studienbuch” in dem die Sprachen der romanischen Sprachfamilie der Reihe nach, von Westen nach Osten, vorgestellt und verglichen werden. Herr Bossong geht dabei ausführlich sowohl auf äußere Umstände (Geschichte, Verbreitung, Sprecherzahl, offizieller Status) als auch linguistische Struktur (Phonologie, Morphologie, Syntax) jeder einzelnen Sprache ein. Aber das ist längst noch nicht alles. Dazu kommt noch umfangreiches Kartenmaterial, eine zweisprachige Anthologie von Gedichten aus den verschiedenen Sprachen und eine CD mit von Muttersprachlern gesprochenen Beispieltexten.
Der Band steht unter dem Motto “Die Romania in 144 Fragen und Antworten” um zu bekräftigen, dass das Buch einfach und einheitlich aufgebaut ist und somit nicht nur für das Fachpublikum zugänglich ist, sondern für “alle, die sich – auch ohne linguistische Vorkenntnisse – für das weite Feld der Romania interessieren”, wie es im Klappentext heisst. Und das ist es wohl auch, wobei ich allerdings dabeisagen muss, dass ich persönlich getz natürlich so schlau bin und von profundesten linguistischen Vorkenntnissen überquelle, dass es mir schwerfällt zu beurteilen, wie sich das Buch läse wenn ich nicht schon so belesen wäre. Aber kuck, sogar ich konnte noch was dazulernen!! Den Titel, den ich dieser Besprechung vorweggeschickt habe, hab ich von Seite 191. Dazu hier nun 3 Fragen und Antworten:

Was ist das für eine Sprache?

– Sutselvisch!

Nie gehört?

– Ich auch nicht!

Was heisst das?

– Die Sprache kennt niemand!

Dank dieses bemerkenswerten Bandes aus dem Hause Buske stimmt das aber garnicht mehr.